03.08.2020 - Neue Großfilter während Corona
Auch in Kenia wurde ein Großteil des öffentlichen Lebens heruntergefahren. Grund dafür ist natürlich auch hier die Corona Pandemie. Während die Schulen noch bis voraussichtlich Januar geschlossen sind, arbeitet unser kenianisches Team auf Hochtouren an neuen Filtern, um gerade in dieser schweren Zeit viele weitere Menschen mit sauberem Wasser zu versorgen.
Schulen sind in vielerlei Hinsicht ein idealer Standort für den Bau der Großfilter. Mehrere Hundert Schüler, Lehrer und weitere Angestellte (Küchenpersonal, Hausmeister etc.) verbringen dort einen großen Teil ihres Tags und haben somit beinahe konstanten Zugang zu sauberem Wasser. Darüber hinaus sind Schulen auch oft an zentralen Standorten errichtet worden, zu denen Menschen aus mehreren Dörfern Zugang haben und somit können auch sie das gefilterte Wasser nutzen. Die meisten Orte wurden außerdem so gewählt, dass sie in der Nähe einer Wasserquelle liegen und nicht selten fließen Bäche direkt durch das Schulgelände oder an seiner Grenze vorbei. Sollte dies nicht der Fall sein, wurden sie bereits in der Vergangenheit mit Rohren und Pumpen ausgestattet, die nahegelegenes Wasser in die Schule transportieren. Diese bereits bestehenden Infrastrukturen werden selbstverständlich mit unseren Filtern kombiniert, um eine einfache und konstante Befüllung der Tanks zu ermöglichen.
Durch die Abwesenheit der Schüler kann derzeit Fünf Tage die Woche an den Filtern gebaut werden. Während des Unterrichts gestaltet sich die Arbeit oft als echte Herausforderung, da es sich immerhin um eine Baustelle handelt, auf der besondere Rücksicht auf die Kinder genommen werden muss. In dieser besonderen Situation hat unser kenianisches Team daher beschlossen, sich verstärkt auf die Versorgung der Schulen durch Großfilter zu konzentrieren. Bereits jetzt konnten drei neue Standorte mit Filtern ausgestattet werden.
AIC mit 740 SchülerInnen und LehrerInnen im Juni 2020
Entonet mit 1039 SchülerInnen und LehrerInnen im Juli 2020
Olkilorithi mit 786 SchülerInnen und LehrerInnen im August 2020
Rombo mit 998 SchülerInnen und LehrerInnen, Baubeginn August 2020
Auch wenn die Schulen derzeit nicht für den Unterricht geöffnet sind, hat in jeder Schule ein Lehrer die Aufgabe des Filtercomissioners übernommen. Er kümmert sich darum, dass die Filter stets mit Wasser gefüllt sind und fehlerfrei arbeiten. Sollten Probleme auftreten, wird dies sofort an unser Team vor Ort gemeldet und die Fehler werden sofort behoben.
Anstelle der Schüler nutzen derzeit vor allem Menschen aus der Umgebung das saubere Wasser. Da pro Tag mehrere tausend Liter Wasser gefiltert werden, können die Menschen nicht nur mit ausreichend Trinkwasser versorgt werden, sondern es steht darüber hinaus genügend Wasser zur Verfügung, um auch weitere Hygnienemaßnahmen, wie das Waschen der Hände, zu ermöglichen. In Zeiten von Corona haben wir alle gelernt, wie wichtig diese einfach Maßnahme ist, um Krankheiten vorzubeugen.
Seit wir unsere Großfilter im April 2019 von Plastiktanks auf Tanks aus Beton umgestellt haben, konnte unser kenianisches Team bereits Fünf Filter dieser Bauweise fertigstellen. Das neue Konzept ist nicht nur nachhaltiger, es lässt sich auch leichter skalieren und somit individuell an die Personenzahl an den einzelnen Standorten anpassen.
